Nachhaltigkeit & ESG - Lesezeit: 4 Min
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) stellt eine Herausforderungen für Nachhaltigkeitsverantwortliche in Unternehmen dar. Gleichzeitig ist sie ein wichtiger Fortschritt, denn sie betont, wie wichtig es ist, Entwaldung und Abholzung in Lieferketten zu vermeiden. Diese Verordnung verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Lieferkettenprozesse kritisch zu überprüfen und sicherzustellen, dass ihre Praktiken im Einklang mit den europäischen Nachhaltigkeitszielen stehen.
Was Unternehmen jetzt wissen müssen:
Empfohlene Sofortmaßnahmen:
✓ Lieferketten prüfen und Risiken analysieren
✓ Systeme zur Rückverfolgbarkeit einführen
✓ Mitarbeiter und Lieferanten schulen
✓ Due Diligence Statement vorbereiten
✓ KPI-System zur Fortschrittsmessung etablieren
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Die EUDR verlangt eine kritische Überprüfung und Anpassung der Lieferkettenprozesse. Nachhaltigkeitsmanager sind gefordert, regulatorische Anforderungen mit Unternehmensstrategien zu verknüpfen und eine vollständige Transparenz über beanspruchte Ressourcen sicherzustellen.
Die EUDR unterscheidet zwischen "Entwaldung" (deforestation) und "Waldschädigung" (forest degradation). Entwaldung bezeichnet die Umwandlung eines Waldes in landwirtschaftliche Nutzung, z. B. Sojafelder oder Weideflächen. Waldschädigung hingegen umfasst schwerwiegende Schäden an Wäldern, die ihre natürliche Struktur, Zusammensetzung und Funktionsweise beeinträchtigen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte aus Gebieten stammen, die frei von beiden Prozessen sind.
Die EUDR setzt klare Fristen und Ziele, die Unternehmen einhalten müssen.
In sämtlichen Mitgliedstaaten der EU dürfen bestimmte Rohstoffe und deren Produkte nur dann gehandelt werden, wenn sie entwaldungsfrei sind. Dazu zählen Holz, Rind, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Soja sowie daraus hergestellte Produkte wie Leder, Papier, Möbel und Schokolade. Auch Kombinationserzeugnisse und Weiterverarbeitungen fallen unter die Verordnung.
Country Benchmarking: Risikoklassifizierung der Herkunftsländer
Die EU wird Länder in Risikoklassen (niedrig, Standard, hoch) einteilen. Dieses System soll ab dem 30. Juni 2025 verfügbar sein. Unternehmen müssen je nach Risikoeinstufung der Ursprungsregion ihrer Produkte unterschiedlich strenge Sorgfaltspflichten erfüllen. Herkunft aus Hochrisikoländern bedeutet umfangreichere Prüfungen und Dokumentationen.
Unsere präzise Checkliste mit Sofortmaßnahmen bietet Ihnen eine klare und effiziente Anleitung, um in drei entscheidenden Schritten die EUDR-Compliance umgehend zu erreichen. Durch diese Maßnahmen stärken Sie aktiv die Nachhaltigkeit Ihrer Lieferketten und gewährleisten den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens.
In der ersten Compliance-Phase ist es entscheidend, eine gezielte Checkliste zu verwenden, um den Prozess effizient zu gestalten und Risiken effektiv zu managen. Nachhaltigkeitsmanager sollten systematisch alle Schritte ihrer Lieferkette analysieren und dokumentieren, um die Herkunft sämtlicher Rohstoffe transparent nachvollziehen zu können. Dies sichert nicht nur die Einhaltung von Vorschriften, sondern stellt auch die Basis für fundierte Entscheidungen dar.
Regelmäßige Audits bei Lieferanten sind ein wesentlicher Bestandteil, um deren Compliance mit der EUDR zu gewährleisten. Solche Audits unterstützen Unternehmen dabei, potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und gezielte, zeitnahe Maßnahmen ergreifen zu können.
Darüber hinaus ist die Entwicklung und Implementierung von Systemen zur Sorgfaltspflicht unerlässlich. Diese Systeme helfen, Risiken entlang der Lieferkette zu identifizieren und zu mindern. Nachhaltigkeitsmanager sollten hierzu regelmäßig Risikobewertungen durchführen, um potenzielle Entwaldungsrisiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Der nächste Schritt ist die Schulung der Mitarbeiter. Das Verständnis der EUDR-Anforderungen und deren Implementierung in die täglichen Arbeitsabläufe ist unverzichtbar. Die Schulung soll nicht nur Fitness in theoretischem Wissen vermitteln, sondern auch die praktischen Anwendungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt stellen.
Um Unternehmen optimal auf die neuen Anforderungen vorzubereiten sollten diese Schulungen strukturiert und zielgerichtet nach den verschiedenen Arbeitsbereichen erfolgen.
Im Bereich Einkauf ist es beispielsweise unabdinglich, dass die relevanten Stakeholder über die gesetzlichen Vorgaben informiert werden und verstehen, wie sie diese in ihren Beschaffungsstrategien umsetzen können. Der Einkauf spielt eine zentrale Rolle, da Entscheidungen in dieser Abteilung maßgeblichen Einfluss auf die gesamte Lieferkette haben. Eine gezielte Schulung zu den Anforderungen der EUDR kann dabei helfen, Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltauswirkungen zu ergreifen.
Gleichzeitig ist eine interdisziplinäre Herangehensweise ratsam, denn diese stellt sicher, dass alle Bereiche des Unternehmens optimal auf die Herausforderungen vorbereitet sind und untereinander kommunizieren.
Unternehmen müssen Systeme zur Gewährleistung von Transparenz und Nachvollziehbarkeit etablieren, um die Rückverfolgbarkeit der eingesetzten Materialien und erfolgten Prozesse sicherzustellen. Moderne Technologien können hierbei unterstützen, indem sie Daten erfassen und nachverfolgen, um die Einhaltung der regulatorischen Vorgaben zu erleichtern.
Unternehmen sind verpflichtet, präzise Geodaten von Anbauflächen zu erfassen, um die Rückverfolgbarkeit ihrer Rohstoffe und deren Herkunft aus entwaldungsfreien Gebieten sicherzustellen. Die manuelle Erfassung dieser Daten ist jedoch zeitintensiv und fehleranfällig. Automatisierte Lösungen optimieren diesen Prozess und verbessern sowohl Effizienz als auch Genauigkeit der Datenspeicherung.
Die Integration der neuen EUDR-Compliance-Prozesse in bestehende ERP- und Managementsysteme stellt eine Herausforderung dar. Digitale Tools wie unser EUDR-Modul ermöglichen eine nahtlose Einbettung dieser Anforderungen in die Betriebsabläufe und erleichtern die Risikoanalyse durch Standardisierung und Automatisierung, was die rechtliche Konformität gewährleistet. Darüber hinaus verbessert der digitale Datenaustausch innerhalb der Lieferkette die Kommunikation signifikant und erhöht die Transparenz.
Die Etablierung von Kennzahlen zur Messung des Fortschritts kann dabei helfen den Erfolg der implementierten Maßnahmen zu quantifizieren. Regelmäßige Berichterstattungspflichten und die Kommunikation mit Behörden stellen sicher, dass Unternehmen über aktuelle Entwicklungen und Compliance-Standards informiert bleiben.
Um die Effektivität von ESG-Compliance-Maßnahmen sicherzustellen, ist die Überwachung und Berichterstattung von entscheidender Bedeutung. Die Etablierung von maßgeschneiderten Key Performance Indicators (KPIs) ermöglicht es Unternehmen, den Fortschritt ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen präzise zu messen und zu bewerten. Diese Indikatoren sollten spezifisch auf die individuellen Ziele und rechtlichen Anforderungen eines Unternehmens abgestimmt sein und regelmäßig überprüft werden, um kontinuierliche Verbesserungen zu gewährleisten.
Die regelmäßige Berichterstattungspflicht ist ein wesentlicher Bestandteil der Compliance-Strategie. Unternehmen müssen detaillierte Berichte erstellen, die nicht nur interne Fortschritte dokumentieren, sondern auch die Einhaltung von rechtlichen Vorschriften bestätigen.
Dies umfasst eine offene und klare Kommunikation sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit den entsprechenden Behörden, sowie die Aufbereitung der Informationen in einer nachvollziehbaren und gut strukturierten Weise. Daher sollten die nachfolgenden Aspekte die Berichterstattung und interne Kommunikation bestimmen:
Die EUDR erfordert eine umfassende Anpassung der Unternehmensprozesse. Unsere Checkliste bietet eine präzise Anleitung zur schnellen Umsetzung. Durch frühzeitige Risikoprüfung, gezielte Mitarbeiterschulungen, digitale Transparenzsysteme, Due Diligence Statements und eine konsequente Fortschrittsmessung sichern Unternehmen nicht nur die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, sondern auch ihren nachhaltigen Erfolg. Eine vorausschauende Umsetzung schützt zudem vor Sanktionen und stärkt die Marktposition im internationalen Wettbewerb. Starten Sie jetzt mit der Umsetzung Ihrer EUDR-Compliance.
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) verpflichtet Unternehmen dazu, sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht zur Entwaldung oder Schädigung von Wäldern beitragen. Sie fördert transparente, nachhaltige Lieferketten.
Große und mittlere Unternehmen müssen die Vorgaben ab dem 30. Dezember 2025 erfüllen, Kleinst- und Kleinunternehmen ab dem 30. Juni 2026.
Rohstoffe wie Holz, Vieh, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Soja und daraus hergestellte Produkte (z. B. Möbel, Papier, Schokolade, Leder).
Unternehmen müssen präzise Standortdaten der Anbauflächen bereitstellen, um die Herkunft der Rohstoffe aus entwaldungsfreien Gebieten nachzuweisen.
Bußgelder bis zu 4 % des Jahresumsatzes, Beschlagnahmung von Waren oder der Ausschluss vom Zugang zum EU-Binnenmarkt.
Durch eine Risikoanalyse der Lieferkette, Einführung von Rückverfolgbarkeitssystemen, gezielte Mitarbeiterschulungen, ein Due Diligence Statement und kontinuierliches Monitoring anhand definierter KPIs.