Inhaltsverzeichnis

17. April 2024 • Lesezeit: 5 Min

Nachhaltige Beschaffung schrittweise umsetzen

Umweltschutz und soziale Verantwortung werden immer wichtiger. Nachhaltige Beschaffung bietet Unternehmen daher eine große Chance, nachhaltiger zu handeln und so etwas zum Umweltschutz beitragen. Dabei geht es nicht nur um die Verringerung des eigenen ökologischen Fußabdrucks, sondern auch darum, ethische Lieferketten zu unterstützen. In unserem Beitrag erklären wir, wie Unternehmen durch sorgfältige Auswahl von Lieferanten und Materialien hohe Umwelt- und Sozialstandards erreichen können. Wir zeigen auch, wie sich dadurch die Marke stärken lässt und wie sie zur Nachhaltigkeit der globalen Wirtschaft beitragen können. Wie setzt man umweltbewusste Beschaffung schrittweise erfolgreich um und wie geht man mit Herausforderungen um? Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kurzfassung: Das sollten Sie wissen

Nachhaltige Beschaffung bedeutet den Einkauf von Waren und Dienstleistungen unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte, um negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu minimieren. Dies hilft Unternehmen, umweltfreundlicher und sozial verantwortungsbewusster zu handeln, was langfristig zu wirtschaftlichem Erfolg führen kann. Bei der nachhaltigen Beschaffung werden drei Kernaspekte berücksichtigt: ökologische Verantwortung, die Reduzierung von Emissionen, Abfall und Energieverbrauch umfasst; soziale Verantwortung, die faire Arbeitsbedingungen und die Achtung der Menschenrechte sicherstellt; und wirtschaftliche Effizienz, die die gesamten Lebenszykluskosten eines Produkts berücksichtigt. Die Vorteile nachhaltiger Beschaffung umfassen die Verbesserung des Markenimages, besseres Risikomanagement und langfristige Kosteneinsparungen. Allerdings können auch Nachteile wie höhere Anfangsinvestitionen, Herausforderungen bei der Umstellung und Compliance sowie Einschränkungen in der Lieferantenauswahl auftreten.

Für die Implementierung nachhaltiger Lieferketten müssen Unternehmen alle Beteiligten einbinden, klare Nachhaltigkeitskriterien festlegen, moderne Technologien und Datenanalyse nutzen, Nachhaltigkeit in den gesamten Einkaufsprozess integrieren, Partnerschaften mit nachhaltigen Lieferanten aufbauen und regelmäßige Überprüfungen durchführen. Nachhaltige Beschaffung bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen und die Gesellschaft, darunter eine stabilere Lieferkette, ein besseres Marktimage und eine geringere Umweltbelastung. Durch klare Nachhaltigkeitsziele und die Einbindung aller Beteiligten können Unternehmen zur globalen Nachhaltigkeit beitragen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken.

Sie möchten mehr zum Thema erfahren?

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter und erhalten Sie regelmäßig Einblicke und Updates zu den neuesten Entwicklungen in den Bereichen LkSG, CSDDD, CSRD, ESRS, Compliance, ESG und Whistleblowing.

schedule
Wöchentliche Artikel
Unsere Experten versorgen Sie wöchentlich mit hochwertigen Inhalten, praxiserprobten Best Practices und den neuesten Entwicklungen.
dangerous
Kein Spam
Wir setzen auf Qualität statt Quantität. Sie erhalten von uns ausschließlich Inhalte von Substanz, die echten Mehrwert bieten – ohne unnötigen Spam.

Definition und Hintergrund

Nachhaltige Beschaffung oder nachhaltiger Einkauf bedeutet, Waren und Dienstleistungen zu kaufen, bei denen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und umweltfreundliche Aspekte berücksichtigt werden. Das Ziel ist es, Produkte zu beziehen, die über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst wenig negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben.

Nachhaltige Beschaffung hilft Unternehmen dabei, umweltfreundlicher und sozial verantwortungsbewusster zu handeln, was langfristig zu mehr wirtschaftlichem Erfolg führen kann. Wenn Unternehmen Umwelt- und Sozialstandards einhalten, können sie Risiken besser kontrollieren, Gesetze einhalten und ihr Ansehen verbessern.

Aspekte der nachhaltigen Beschaffung:

Folgende drei Kernaspekte werden bei einer nachhaltigen Beschaffung berücksichtigt:

  • Ökologische Verantwortung: Auswahl von Produkten und Dienstleistungen, die umweltfreundlich sind, z.B. durch die Reduzierung von Emissionen, Abfall und Energieverbrauch.
  • Soziale Verantwortung: Sicherstellung, dass Lieferanten faire Arbeitsbedingungen bieten, keine Kinderarbeit nutzen und die Menschenrechte respektieren.
  • Wirtschaftliche Effizienz: Man sollte die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts bedenken. Es sollte nicht nur bedacht werden, wie viel das Produkt beim Kauf kostet, sondern auch die Kosten für den Betrieb und die Entsorgung.

Im Unterschied zur traditionellen Beschaffung, die meist kurzfristige Kosten und Effizienz in den Vordergrund stellt, achtet die nachhaltige Beschaffung auf die langfristigen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen. Das beinhaltet die gesamten Kosten über die Lebensdauer eines Produkts hinweg zu betrachten, einschließlich der Umwelt- und Sozialkosten, die in herkömmlichen Beschaffungsmodellen oft nicht beachtet werden.

Um umweltbewusste Beschaffung richtig umzusetzen, sollte sie ein fester Teil der Unternehmensstrategie sein. Oft bedeutet das, dass man die üblichen Einkaufsmethoden zu ändern, was schwierig sein kann. Aber langfristig gesehen bringt nachhaltige Beschaffung große Vorteile mit sich. Das Hauptziel besteht darin, die Umweltschäden zu verringern und soziale Gerechtigkeit zu unterstützen. Unternehmen, die auf Produkte und Dienstleistungen setzen, die fair und umweltfreundlich hergestellt wurden, engagieren sich für eine nachhaltigere Wirtschaft.

Vor- und Nachteile

Heutzutage wird Nachhaltigkeit immer wichtiger, was bedeutet, dass Unternehmen ihre Einkaufsstrategien anpassen müssen. Zudem ändert sich weltweit die Art und Weise wie ein Unternehmen geführt wird, was sich auf die grüne Beschaffung zurückführen lässt. Dabei gibt es jedoch einige Herausforderungen zu beachten.

Vorteile von nachhaltigem Einkauf

Verbesserung des Markenimages: Unternehmen, die auf eine nachhaltige Beschaffung setzen, stärken ihr Markenimage und bauen Vertrauen bei Kunden und Partnern auf. Heute ziehen viele Verbraucher Marken vor, die auf ihre Umwelt- und Sozialwirkungen achten.

Risikomanagement: Wenn Unternehmen Nachhaltigkeit in ihre Beschaffungsprozesse einbauen, können sie Risiken wie Umweltkatastrophen, soziale Unruhen oder neue Vorschriften besser bewältigen. Das hilft ihnen, Unterbrechungen in der Lieferkette zu vermeiden und schützt ihren Ruf.

Langfristige Kosteneinsparungen: Da nachhaltige Beschaffung effizienter ist, weniger natürliche Ressourcen und Energien verbraucht, lassen sich dadurch auch Kosten einsparen. Besonders langfristig gesehen kann das große Einsparungen mit sich bringen.

Nachteile von nachhaltigem Einkauf

Höhere Anfangsinvestitionen: Der Wechsel zu nachhaltigen Beschaffungsmethoden kann am Anfang teurer sein. Zum Beispiel könnten umweltfreundliche Materialien oder faire Arbeitsbedingungen in der Produktion mehr kosten als die üblichen Methoden.

Umstellungs- und Compliance-Herausforderungen: Die Umstellung auf ökologische Beschaffung bedeutet meistens, dass bestehende Prozesse geändert werden müssen. Das kann zu Schwierigkeiten bei der Einhaltung von Regeln führen, besonders in globalen Lieferketten, wo sich die Umwelt- und Sozialstandards unterscheiden können.

Limitationen in der Lieferantenauswahl: Umweltbewusste Beschaffung kann die Auswahl an Lieferanten einschränken, weil nicht alle die nötigen Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Das kann besonders in spezialisierten Märkten schwierig sein, wo es nur wenige nachhaltige Optionen gibt.

Nachhaltige Lieferketten implementieren: So geht’s

Nachhaltige Lieferketten helfen Unternehmen nicht nur, umweltfreundlich und sozial verantwortlich zu handeln sondern auch widerstandsfähiger und effizienter zu werden. Wir erklären Ihnen die notwendigen strategischen Schritte, um dieses Ziel zu erreichen:

Stakeholder-Engagement

Um nachhaltige Lieferketten erfolgreich umzusetzen, müssen alle wichtigen Beteiligten mitmachen. Das sind nicht nur die Teams im Unternehmen, sondern auch Lieferanten, Kunden und Stakeholder. Es ist wichtig, die Nachhaltigkeitsziele klar zu kommunizieren und diese Gruppen regelmäßig einzubeziehen, damit sie die nachhaltigen Praktiken akzeptieren und umsetzen.

Festlegen von Nachhaltigkeitskriterien

Unternehmen müssen klare Regeln festlegen, damit ihre Produkte und Dienstleistungen umweltfreundlich sind. Dazu gehört, dass sie schädliche Stoffe vermeiden, Fair-Trade-Standards einhalten und weniger CO₂ ausstoßen (mehr zum CO₂-Fußabdruck). Damit sichergestellt werden kann, dass die Lieferanten die Kriterien erfüllen, sollten sie in alle Beschaffungsrichtlinien und Verträge integriert werden.

Nutzung von Technologie und Datenanalyse

Moderne Technologien wie Blockchain und künstliche Intelligenz sind nützlich, um Lieferketten zu überwachen und zu prüfen, ob Nachhaltigkeitsregeln eingehalten werden. Datenanalyse hilft dabei, Probleme zu erkennen und laufend Verbesserungen durchzuführen. Digitale Tools verbessern außerdem die Durchsichtigkeit der Lieferkette und ermöglichen es, genau zu sehen, woher Rohstoffe kommen.

Integration von Nachhaltigkeit in den Einkaufsprozess

Nachhaltigkeit muss in alle Phasen des Einkaufsprozesses integriert werden, von der Auswahl der Lieferanten bis hin zur endgültigen Beschaffung. Dazu gehört die Entwicklung von Einkaufspolitiken, die Nachhaltigkeitsziele unterstützen, sowie die Schulung der Mitarbeitenden in nachhaltigen Beschaffungspraktiken.

Aufbau von Partnerschaften

Außerdem ist es hilfreich, dauerhafte Beziehungen mit Lieferanten zu knüpfen, die auch auf Nachhaltigkeit achten. Wenn man zusammen an Dingen wie umweltfreundlicheren Produktionsmethoden oder Recyclingprogrammen arbeitet, kann das die Nachhaltigkeit der Lieferkette noch weiter verbessern.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

Nachhaltige Lieferketten müssen immer wieder überprüft und angepasst werden. Dafür sollten Unternehmen regelmäßig ihre Methoden prüfen und sowohl interne als auch externe Überprüfungen durchführen. Nur so kann sichergestellt werden, dass sie ihre Nachhaltigkeitsziele auch erreichen. Rückmeldungen von Kunden und Lieferanten helfen auch dabei, die Abläufe zu verbessern.

Das Aufbauen von nachhaltigen Lieferketten ist eine Herausforderung, die Engagement und neue Ideen erfordert. Unternehmen, die nachhaltige Produkte beschaffen, verbessern nicht nur ihre Umweltbilanz und ihre Beziehungen in der Gesellschaft, sondern stärken auch langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit. Indem sie klare Nachhaltigkeitsziele setzen, verschiedene Technologien zur Überwachung nutzen und alle Beteiligten einbeziehen, können sie viel für die globale Nachhaltigkeit tun.

Überwachen Sie ihre Lieferkette

Garantieren Sie nachhaltige Beschaffung entlang der globalen Lieferkette mit unserem LkSG Tool

Lieferanten-Bearbeitung

Leitfaden zum nachhaltigen Lieferketten-Management

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger für den Erfolg von Unternehmen wird, spielt das Verwalten der Lieferkette eine große Rolle. Dieser Leitfaden gibt praktische Tipps, wie man eine nachhaltige Lieferkette aufbaut, die umweltfreundlich ist und auch wirtschaftlich Sinn macht.

Schritt 1: Analyse der aktuellen Lieferkette

Starten Sie mit einer genauen Prüfung Ihrer aktuellen Lieferkette. Listen Sie alle Lieferanten auf und bewerten Sie, wie nachhaltig sie arbeiten. Beachten Sie dabei sowohl direkte als auch indirekte Lieferanten und prüfen Sie die Risiken in Bezug auf Umwelt und Soziales. Diese Untersuchung hilft Ihnen, Bereiche zu finden, die Sie verbessern können.

Schritt 2: Identifikation kritischer Lieferanten und Materialien

Finden Sie heraus, welche Lieferanten und Materialien die größten Umwelt- oder Sozialrisiken haben. Legen Sie fest, welche Maßnahmen Sie zuerst angehen wollen, um diese Probleme zu lösen. Planen Sie spezielle Projekte, um die negativen Auswirkungen gut zu verringern.

Schritt 3: Entwicklung von Richtlinien für nachhaltigen Einkauf

Legen Sie genaue Einkaufsregeln fest, die klare Kriterien für Nachhaltigkeit enthalten. Diese Regeln sollten etwa die Verwendung von recycelten Materialien, das Einhalten von Sozialstandards und das Verringern von Emissionen berücksichtigen. Nehmen Sie diese Standards in alle Vertragsverhandlungen und Einkaufsprozesse auf.

Schritt 4: Schulung der Mitarbeiter

Bilden Sie Ihre Mitarbeiter weiter. Führen Sie Schulungen und Workshops durch, um ihnen zu erklären, warum Nachhaltigkeit wichtig ist und wie sie das in der Lieferkette umsetzen können. Das hilft, dass alle mehr darüber wissen und besser mit nachhaltigen Methoden arbeiten können.

Schritt 5: Implementierung von Kontrollmechanismen

Setzen Sie gute Kontrollsysteme ein, um zu prüfen, ob Sie Ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. Nutzen Sie regelmäßige Überprüfungen, Feedback und Leistungsbeurteilungen, um Ihren Fortschritt zu messen und nötige Änderungen zu machen. Verwenden Sie auch technische Hilfsmittel, damit Sie alles klar und effizient überwachen können.

Nachhaltige Beschaffung: Ein Fazit

Die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Gesellschaft

Nachhaltige Beschaffung ist nicht nur wichtig und richtig, sondern bietet Unternehmen auch viele Vorteile – wirtschaftliche, soziale und für die Umwelt. Wenn Unternehmen Umwelt- und Sozialstandards in ihre Lieferketten einbauen, können sie Risiken besser managen, effizienter arbeiten und ihre Marke stärken. Die Vorteile sind vielfältig: ein besseres Image, treuere Kunden, weniger Kosten durch sparsameren Einsatz von Ressourcen und weniger Risiken bei Regelverstößen.

Unternehmen, die erst noch auf grüne Beschaffung umstellen müssen, sollten zuerst ihre aktuellen Lieferketten genau untersuchen. Das bedeutet, sie sollten die Umwelt- und Sozialauswirkungen ihrer Lieferanten bewerten und schauen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Es ist wichtig, dass Unternehmen klare Ziele für Nachhaltigkeit setzen und diese in ihre Geschäftsstrategie einbauen. Dabei kann es ein guter Anfang sein, Pilotprojekte mit ausgewählten nachhaltigen Lieferanten zu starten, um erste Erfahrungen zu sammeln.

Nachhaltiges Beschaffen bringt auf lange Sicht Vorteile für Unternehmen und die Gesellschaft. Unternehmen erhalten dadurch eine stabilere Lieferkette, eine bessere Stellung am Markt und eventuell auch öffentliche Aufträge. Gleichzeitig wird die Umwelt weniger belastet und es wird für mehr soziale Gerechtigkeit gesorgt. Solche Maßnahmen helfen, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, die Lebensbedingungen in den Herstellungsländern zu verbessern und letztendlich zu einer dauerhafteren Weltwirtschaft beizutragen.

arrow_left_alt Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag arrow_right_alt